Nicht nur Bausünde sondern Katastrophe:
Die Bürger des Hofgartenviertel wehren sich gegen ein überdimensioniertes Hotel!
Die Bürger des Hofgartenviertel wehren sich gegen ein überdimensioniertes Hotel!
Warum wehren sich die Bürger des Viertels in geschlossener Solidarität gegen diesen Hotelbau?
- das Projekt ist (viel) zu gross für ein Wohnviertel, es entspricht in den architektonischen Kennzahlen einer Bebauung im Innenstadtbereich. (oder meinen Sie, dass das LVA Gebäude an die Luisenstrasse, das Postgebäude an die Sohnstrasse oder das die LBVA/Siemensgebäude nach Bilk passen?)
- die Baugenehmigung berücksichtigt weder den gültigen Bebauungsplan, den Hofgartenschutz im Hochhausrahmenplan noch die bestehende Erhaltungssatzung des Viertels.
(Interessanterweise müssen sich die Bürger zugleich an die Erhaltungssatzung und an Denkmalschutz halten: Für die kleinen Bauvorhaben der Bürger in unmittelbarer Nachbarschaft gelten andere Kriterien; selbst jede Kleingartenbebauung unterliegt rigiderer städtischer Kontrolle) - Schaden für die Umgebung:
Jeder Hotelier drängt in anerkannt gute Wohngegenden, leider bringt eine Intensivnutzung durch einen Hotelbetrieb, 24h Restauration und Kongressbetrieb eine Abwertung des Umfeldes. Die Wirkungen sind schon heute sichtbar, Leerstand in der Inselstrasse 1 bzw. Vermietung an den Bauunternehmer und Verkauf des Hauses Freiligrathstrasse an den Projektentwickler, der jetzt u.a. seine Bauarbeiter darin wohnen lässt. - Kongressbetrieb ist keine wohngebietstypische Nutzung:
Durch extern vermietbare Restauration, Kongressräume und Barbetrieb wird rund um die Uhr zusätzlicher Verkehr in das Wohngebiet gebracht. (Jede Kegelbahn wird stärker eingeschränkt) - Spekulationsgewinn:
Der Projektentwickler kauft das Grundstück für 8Mio gekauft und verkauft den Hotelbau für 40Mio an einen Fond. Der Fond verpachtet an Mövenpick. Wer den Fond finanziert ist nicht erkennbar. Der vorherige Grundstückseigentümer war mit seinen Ausbauplänen bei der Stadt u.a. wegen Abstandsproblemen gescheitert, vielleicht hat er deswegen günstig verkauft. - Subentionierung des Mövenpick durch CDU und FDP:
Die Politik gestattet, eine Gesamtbebauung rund 300% über Bebauungsplan, eine wesentlich kleinere Zahl an Parkplätze als sonst erforderlich, eine Erstattung der Kosten des gescheiterten Bauvorbescheides, Grünfläche wird zu Nutzfläche. Politiker treten irgendwann ab, ein solcher Riesenbau aber bleibt. In der Gesamtheit wird hier ein überdimensioniertes Projekt an einer ungeeigneten Stelle durchgezogen. Ein Gewinn für die Stadt wäre ein Mövenpick z.B. am Oberbilker Markt, das wäre sicher eine städtebaulich Leistung. - Der Projektentwickler hatte Jahre Zeit, ein Bürogebäude durch Renovierung einem neuen Nutzer zuzuführen.
Vorher waren es gute 150 quailifizierte Arbeitsplätze einer Kanzlei, jetzt sollen es gute 50 in einem Hotelbetrieb werden.
(Als Anmerkung: Ein Hamburger Projektentwickler lässt einen Schweinfurte Bauunternehmer mit rumänischer Bauarbeiter für einen Münchner Fond ein Hotel bauen, das eine internationale Hotelkette betreiben soll, das ganze an einer ungeeigneten Stelle in Düsseldorf: Wo bleibt der Gewinn ?) - Die Architektur ist zumindest keine besonders gute. Hier wird ein reiner Zweckbau bestehend aus drei klotzigen, ineinandergestellten Baukörpern geplant. Von der Bebauung Inselstrasse betrachtet überdimensioniert (selbst das Bauschild ist ungefähr so hoch wie das Eckhaus) und sogar im Vergleich zu den Kaiserstrassenblöcken zu klobig.
Damit jeder einen Eindruck von der Grösse hat, laden Sie doch das massstabgeteue Modell für Google Earth.
- Karlstrasse Ecke Kurfürstenstrasse ist ein Hotel in gleicher Höhe
- Die Fassade wirkt wie die des Intercontinental an der Breite Strasse
- geplantes Hotel mit Umgebung als 3D-Modell für Google Earth (zuvor installieren!)
- Die von HSBC-Trinkaus geplante Jan-Wellem-Platz-Bebauung wirft bedrohliche Schatten in den Hofgarten
- Der geplante Victoria-Neubau inkorporiert gleich eine ganze historische Grünfläche am alten Golzheimer Friedhof